10 Jahre ist es nun heute am 11.03.2021 genau her.

Kurz vor der damaligen Landtagswahl in Baden-Württemberg bebte in Japan die Erde.
Die Folge war ein gigantischer Tsunami, der zusammen mit dem vorausgegangenen Erdbeben der biblischen Stärke von 9.0, mehr als 1 Million Gebäude zerstörte. Es waren fast 20.000 Tote zu beklagen und weitere 2.500 Menschen gelten auch heute immer noch als vermisst.
Die Tatsache, dass die 6 Kraftwerksblöcke des Kernkraftwerks Fukushima dabei vom Tsunami überschwemmt wurden, löste in den Blöcken 1,2 und 3 eine 3-fache Kernschmelze aus.

Die Notstromaggregate, die die Kühlung zur Abführung der „Nachzerfallswärme“ hätten gewährleisten sollen, standen unter Wasser und fielen somit aus. Block 5 und 6 waren nach einem Brennelemente-Wechsel gerade kurz vor dem Anfahren und Block 4 war zu diesem Zeitpunkt leer. Er sollte in den nächsten Tagen neu bestückt werden.
Die Havarie der Blöcke wäre also alleine schon dadurch verhindert worden, wenn man die überschwemmten Notstromaggregate entweder einige Meter höher platziert hätte, oder/und hätte man sie in wasserdichten „Gehäusen“ sichern müssen.

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass dieser Unfall auf einen Auslegungsfehler der Fukushima-Blöcke zurückzuführen ist, der in deutschen Kraftwerken schlicht und einfach nicht möglich ist. Der Unfall hat überhaupt nichts mit dem eigentlichen Betrieb des Kraftwerks selbst zu tun.

In Deutschland sind die Notstromaggregate, die im Notfall nach einer Schnellabschaltung des Reaktors und eines unwahrscheinlichen, gleichzeitigen totalen Stromausfalls in der Umgebung, für die Kühlung der Kerne zur Verhinderung einer Kernschmelze verantwortlich sind, alle verbunkert.
Das bedeutet, dass eine Überschwemmung der Technik, wie in Fukushima geschehen, nicht möglich ist und ein Tsunami dieses Ausmaßes z.B. in der Landshuter Gegend (Ohu) sowieso nicht zu erwarten ist.

Noch eine Anmerkung: Die Explosionen, die man dort in Fukushima medienwirksam beobachten konnte, waren schlichte Knallgas-Reaktionen. In den Gebäuden sammelte sich Wasserstoff, der spektakulär explodierte und die Dächer wegriss. Mit der eigentlichen Kerntechnik hat das nichts zu tun und eine Gefahr bestand hier ausschließlich durch die Folgen der Explosion selbst, sowie durch herabfallende Trümmer.

Der Vorgang zeigt aber, dass die Wasserstofftechnik auch nicht gerade ungefährlich ist.

In Deutschland befinden sich in den Reaktorgebäuden sogenannte Wasserstoffrekombinatoren, die die Bildung von Knallgas verhindern und es solche Bilder hierzulande ebenfalls nicht geben würde.

Eines aber ist eine zentrale Erkenntnis, die man aus dem „Fukushima-Ereignis“ ableiten kann: Selbst ein 3-facher Gau in älteren Kernkraftwerken führt zu keiner Apokalypse, wie immer wieder kolportiert wurde und wird. Im Rahmen der Kraftwerkshavarie kam es zu keinem Strahlentoten im Kraftwerk selbst und auch in der Umgebung gab es keine und es sind auch in Zukunft keine zu erwarten, da dazu die Strahlung viel zu gering war und ist.

In zahlreichen Gegenden auf der Welt ist die dauerhaft natürliche Hintergrundstrahlung um einiges höher als im Einzugsbereich der Kernkraftwerke von Fukushima. Dort leben die Menschen mindestens genauso gesund wie anderswo.
Während viele uninformierte Zeitgenossen immer noch in Panik verfallen, wenn sie das Wort „Fukushima“ hören, hat die Fachwelt nun ein tatsächliches Ereignis, das sie als Basis für richtige Einschätzungen von Risiken dieser älteren Kraftwerksgeneration 3 verwenden kann.
Die Weiterentwicklung der Generation „Fukushima“, die Generation 3+ EPR-Reaktoren von Flamanville (Frankreich) und Olkiluoto (Finnland), sind durch ihre Bauart jederzeit in der Lage, eventuelle Kernschmelzen lokal auf das Gebäude selbst zu begrenzen.

Den bereits im Patentstatus befindlichen Reaktoren der Generation 4 (DFR) wird eine sogenannte „Walk-away-Safety“ zu eigen sein. Das bedeutet, dass so ein Reaktor sogar ohne Einfluss des Menschen von selbst, den Naturgesetzen folgend, jederzeit in einen sicheren Zustand übergeht. Weiterhin werden diese Reaktoren den „Abfall“ der bisherigen Reaktoren als Brennstoff verwenden und so „Endlager“ obsolet machen.

Angesichts dieser Tatsachen wird klar, wie unsinnig die „Wahlkampfentscheidung“ der Bundeskanzlerin im März 2011 war. Wahlen trotzdem verloren und eine sichere Energieversorgung ebenfalls.

Es grüßt Sie
Manfred Schiller
Stadtrat